Der Leistungsträger - Blog

Krisen, Transformationsdruck, Kulturwandel: Vielen Beschäftigten macht das sich immer schneller wandelnde Arbeitsumfeld Angst. Sie sehnen sich nach einer Gallionsfigur, zu der sie aufsehen können und die Sicherheit gibt. Kurz: Sie brauchen eine Führungskraft, die Vorbild ist. In diesem Artikel lesen Sie,

Wenn ein Führungswechsel den Aktienkurs beflügelt

Man weiß ja im Grunde, wie stark die Wirtschaft und damit Aktienkurse mit psychologischen Faktoren zusammenhängen. Trotzdem ist es immer wieder verblüffend, wie schon die Vorankündigung eines Führungswechsels einen Aktienkurs zum Explodieren bringen kann. Sehr schön wird das in dem Artikel „Was ein CEO vermag“ beschrieben. Wenn ein CEO von Anlegern als Heilsfigur betrachtet wird, muss ihm schon eine ganz besondere Rolle zukommen. Trotzdem stellt sich die Frage: Wie viel kann einer – auch wenn er Vorstandschef ist – in einem Dax-Konzern mit zehntausenden Mitarbeitern wirklich ausrichten.

Führen durch Vorbild: Wer sich gut fühlt, tut intuitiv das Richtige

Eine ganze Menge. Denn immer hat eine Führungskraft eine Vorbildfunktion. Füllt sie diese voll aus, werden Mitarbeiter regelrecht mitgerissen – und Unternehmen auf die Erfolgsspur geführt. Aber nur, wenn der neue CEO das Zeug zur Identifikationsfigur, zum Vorbild und zum Leitwolf hat, wird der berühmt-berüchtigte Ruck durch die Belegschaft gehen. Wenn die Mitarbeiter glauben es geht aufwärts, wird es aufwärts gehen, weil sie ganz anders an die Dinge herangehen.

Spannend finde ich, was Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post und Doktor der Neurobiologie im Artikel dazu sagt: „Wer sich gut fühlt, tut intuitiv das Richtige.“ Das ist eine Erfahrung, die ich auch bei mir selbst und mit den Klienten im Executive Coaching immer wieder mache: Mit der inneren Klarheit ergeben sich die Dinge oft auf einmal wie von selbst, was vorher schwer war, fühlt sich auf einmal leicht an.

Diese 4 Kriterien machen Manager zum Vorbild

Will eine Führungskraft als Vorbild überzeugen, muss sie daher eine Reihe von Bedingungen erfüllen. Zu den wichtigsten gehören:

  1. Vertrauen lernen:
    Nur Mitarbeiter die sich wertgeschätzt fühlen und denen Vertrauen entgegengebracht wird, sind wirklich motiviert. Vertrauen ist gewissermaßen die Basis des Erfolgs. Wer Probleme mit dem Vertrauen hat, kann als Chef kein Vorbild sind.
  2. Gemeinsame Werte:
    Wann hat ein CEO das Zeug zum Leitwolf? Das hat ganz viel mit gemeinsamen Werten zu tun. Der Chef der Unternehmensberatung McKinsey, Dominic Barton, meint dazu, man „müsse die Werte, die in einer Firma stecken, erkennen und die Menschen weiterentwickeln. Das sei der Weg zum Erfolg.“ Eine werteorientierte Unternehmensführung legt die Basis für ein gemeinsames Werteverständnis.
  3. Änderungen vorleben:
    Eine Führungskraft mit Vorbildfunktion lebt vor, was sie von anderen verlangt. Wer Wasser predigt und Wein trinkt, wird schnell das Vertrauen seines Teams verlieren. Transformationsprojekte sind dann von vorneherein zum Scheitern verurteilt. Wenn Change-Projekte scheitern, liegt es allzu oft daran, dass die verantwortliche Führungskraft nicht sichtbar hinter den anstehenden Änderungen steht. Wer allerdings im Einklang mit seinen Werten führt, wird zum Multiplikator – und bringt eigene Projekte umso schneller voran.
  4. Emotionale Intelligenz:
    Nur wer auch als Mensch nahbar ist, kann seine Vorbildrolle wirklich ausfüllen. Einfühlungsvermögen, Begeisterungsfähigkeit und emotionale Kompetenz sind daher untrennbar mit einer Vorbildfunktion verbunden. Sie merken: Sie dürfen und sollen auch als Führungskraft Emotionen zulassen und – in angemessenem Rahmen – zeigen.

Übrigens: Führungskräfte, die sich nicht verbiegen lassen und ihren Werten treu bleiben, werden von Ihren Mitarbeitern meist als sehr authentisch wahrgenommen – und haben damit hervorragende Chancen, ein gutes Vorbild zu werden.

Herzliche Grüße

Gudrun Happich

Gudrun Happich

PS: Sie sind neu in Ihrer Rolle als C-Level und möchten Ihren Mitarbeitern unbedingt ein gutes Vorbild sein, um Transformationen schnell und reibungslos voranzutreiben? Dann kontaktieren Sie mich unter info@galileo-institut.de – und wir arbeiten gemeinsam an einer passenden Strategie.

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Executive-Coach Gudrun Happich schreibt auch bei
CIO Magazine
Harvard Business Manager