Der Leistungsträger - Blog

Vor zwei Tagen habe ich diesen bei Zeit-online erschienenen Artikel in meinen Social Media Kanälen geposted: Führungsstil: Harte Schule.

Wegen der großen Resonanz und weil mich das Thema beschäftigt, möchte ich es auch hier im Blog nochmal aufgreifen und Sie fragen: Was halten Sie davon?

In dem Beitrag wird davon berichtet, dass in vielen Schweizer Unternehmen ein amerikanischer Führungsstil Einzug hält. Ich zitiere: „An den Unternehmensspitzen steht in der Schweiz eine Klasse von Managern und Spezialisten, die auf verschiedenen Kontinenten gearbeitet hat und sich in ihrem Lebens-, Sprach- und Denkstil ausschließlich an amerikanischen Vorbildern orientiert.“ Das heißt, diese Manager sind angehalten, möglichst schnell möglichst hohe Gewinne einzufahren und ihre Mitarbeiter – ohnehin nur Rohstoffe – entsprechend autoritär zu führen und gegebenenfalls auszutauschen. Wer die Ziele nicht erreichen kann, ist schneller wieder gefeuert, als die Tinte auf dem Arbeitsvertrag getrocknet ist.

Es dürfte für regelmäßige Blog-Leser kein Geheimnis sein, dass ich einen solchen Führungsstil für kontra-produktiv halte und daher auch denke, dass er gestrig und überholt ist. Nicht nur treibt er die Mitarbeiter in die innere Kündigung und kleine Sabotageakte, auch wird überhaupt „die Kreativität im Unternehmen ausgeknippst“, wie es ein Social Media Kommentator in der Diskussion so schön ausgedrückt hat. Aber nachhaltiges Denken ist bei einem solchen Modell natürlich ohnehin Fehlanzeige.

Dabei frage ich mich schon: Wie kommt es, dass – obwohl die negativen Konsequenzen eines harten Führungsstils nach amerikanischem Vorbild hinreichend bekannt und durch diverse Studien belegt sind, darüber hinaus überall von Nachhaltigkeit die Rede ist –, ein Großteil der Unternehmen in der Schweiz, und natürlich nicht nur dort, doch immer wieder darauf setzt?

Ich freue mich über Antworten und Kommentare!

Ihre Gudrun Happich

Executive-Coach Gudrun Happich schreibt auch bei
CIO Magazine
Harvard Business Manager