Der Leistungsträger - Blog

Die Umfrage des Galileo . Instituts zu den Führungsherausforderungen in 2020/21 wurde vom 19.10.2021 – 03.12.2021 im deutschsprachigen Raum durchgeführt. Dabei haben sich 92 Führungskräfte mit Personalverantwortung bis zu 30 Minuten Zeit genommen, um Fragen rund um Führungsherausforderungen und moderne Führung zu beantworten. Dabei sind 20,45 % Vorstand, Geschäftsführung oder C-Level und 68,18 % Teil des mittleren Management. Sowohl kleine Unternehmen (< 200 Mitarbeiter) mit 22,83 % als auch mittelgroße Unternehmen (201 – 500 Mitarbeiter) mit 22,83 % und große Unternehmen (> 500 Mitarbeiter) mit 54,35 % sind vertreten.

Mit Spannung habe ich die Ergebnisse erwartet und freue mich, sie endlich veröffentlichen zu können. Seien Sie gespannt – es gibt einige Überraschungen.

Top-Herausforderungen für Führungskräfte in 2020/21

Nr. 1 und klarer Gewinner: Transformation 51,09 %

Mit deutlichem Abstand ist die größte Herausforderung für Führungskräfte die Transformation:

Wir stehen inmitten der Transformation: Wie verschaffe ich mir Gehör beim Vorstand, überzeuge meine Chefs und bringe die Mitarbeiter zum Mitdenken? Wie meistere ich den Spagat zwischen Chef- und Mitarbeiterführung, um die Transformation zu gestalten – und das, ohne selbst auf der Strecke zu bleiben?

Die Antwort eines Teilnehmers repräsentiert dabei das Bild besonders gut.

„Die größte Herausforderung ist die Politik und die Tatsache, dass in einem Unternehmen, wie dem unseren (deutscher Mittelstand), die Überzeugung fehlt, dass man die Axt schärfen muss, um besser zu werden. Doch lieber müht man sich ab, um das Heute zu überleben anstelle sich auf eine bessere Zukunft vorzubereiten.“

Nr. 2: Wasser predigen, Wein trinken 29,35 %

Die Unternehmensspitze fordert zwar Innovationen, Transformation und selbstorganisiertes Arbeiten, lebt es aber selbst nicht vor. Eine Strategie kann ich nicht erkennen. Was tun?

Einige Führungskräfte stehen vor dem Problem, dass moderne Führung verlangt wird, jedoch keine Unterstützung geboten wird, wie das Ganze umzusetzen ist, neben alltäglichen Aufgaben, die bereits die meiste Zeit in Anspruch nehmen.

Eine Führungskraft merkt an.

„Es fällt schwerer, hier den Überblick zu behalten und die richtigen Entwicklungen anzuschieben. Ergebnisanforderungen sind dabei dann immer schwieriger zu erreichen und die zur Verfügung stehende Zeit wird immer knapper.“

Nr. 3: Was will ich wirklich? 27,17 %

Ich bin erfolgreich, aber unzufrieden. Ich bin in einer Sinnkrise. Der Spaß ist mir verloren gegangen. Wie finde ich heraus, was ich wirklich will?

Fast ein Drittel der Befragten sind unzufrieden. Ein Alarmsignal, das Unternehmen aufhorchen lassen sollte.

Eine Teilnehmerin beschreibt Ihre Erfahrungen so und viele der Befragten formulieren es ähnlich.

„Ich fühle mich allein gelassen mit zu vielen Aufgaben … ich würde und muss abgeben, mir fehlen aber die entsprechenden Mitarbeiter dafür. Vielleicht würde ich das packen, habe aber 2 kleine Kinder … Die Frustration ist da, an jedem Tag. Im Grunde macht mir das Spass, was ich tue … aber ich kann dieses Hamsterrad nicht ertragen.“

Moderne Führung – Spielt es eine Rolle?

Was ist moderne Führung?

Überraschend war die für mich relativ hohe Anzahl von 25 % an Führungskräften, bei denen moderne Führung im Unternehmen bisher keine Rolle spielt, bei einigen sogar noch nie Thema war.

Unter moderner Führung wird nahezu einheitlich Folgendes verstanden (Mehrfachnennung war möglich):

  • Maximale Selbstverantwortung der Mitarbeiter: 80,43 %
  • Führungskraft als Moderator und Sinnstifter: 90,22 %

Es ist klar zu sehen, dass der Mitarbeiter der inhaltliche Fachmann ist und Verantwortung für sein Gebiet übernimmt. Seine Führungskraft dient als „Führung“. Mikro-Management und starre Hierarchien sind fehl am Platz.

Home-Office als klarer Trend

Ein Element der modernen Führung, das besonders seit dem Ausbruch von Corona besser funktioniert, ist „Home-Office”. Es wurden sowohl viele Vor- als auch Nachteile genannt.

Vorteile von Home Office:
  1. Flexibilität
  2. Wegfall der Fahrzeiten
  3. Vereinbarkeit von Familie und Beruf/Balance
  4. Konzentriertes Arbeiten – weniger Ablenkung
  5. Mehr Freizeit
  6. Selbstbestimmtes Arbeiten
  7. Volle Freiheit und eingesparte Wegzeiten
  8. Meetings sind effizienter, zwischendurch auch mal Zeit für „private“ Themen
Nachteile von Home Office:
  1. Weniger Sichtbarkeit im Unternehmen
  2. Mangelnder persönlicher Kontakt zu wichtigen Stakeholdern und Kollegen
  3. Alle arbeiten wann sie wollen und unterstellen, dass sie zu jeder Zeit Termine anberaumen können. Alles dauert länger, weil man nicht mal eben zwischendurch was besprechen kann
  4. Persönliche Kontakte fehlen
  5. Flurkommunikation fehlt – kein Gefühl dafür, was gerade so passiert
  6. Mehr Themen in kürzerer Zeit, die Schnelllebigkeit und Verdichtung der Arbeit
  7. Spontaner Austausch und das zufällige Entstehen von kreativen Ideen entfällt fast vollständig

Welche Bedeutung hat das für die Art der Zusammenarbeit?

Was für die meisten befragten Führungskräfte klar ist, dass es in der Zukunft ein Hybridmodell geben muss – eine Balance zwischen Präsenz und Home-Office.

Aus den Antworten ist deutlich abzulesen, dass den Führungskräften der menschliche Austausch fehlt und zwar der „inoffizielle“. Oft führen gerade spontane Zusammentreffen zwischen Menschen, die im Unternehmen keine Überschneidungen haben, zu neuen Ideen und Lösungen. Diese Möglichkeit gibt es im Home-Office nicht. Diese interne Vernetzungsmöglichkeit über den eigenen Aufgabenbereich hinaus ist nicht mehr gegeben. Die Möglichkeit voneinander zu lernen, wird dadurch stark limitiert und könnte langfristig dem Unternehmen schaden. Unternehmen könnten hier entgegensteuern und ihren Führungskräften den Austausch mit anderen Gleichgesinnten beispielsweise durch externe Lösungen ermöglichen.

Ausblick in die Zukunft

Was erwarten Führungskräfte?

Es war schon fast eine rhetorische Frage, ob 2022 viel verändert wird. 78,26 % der befragten Führungskräfte sind davon überzeugt.

Zusammengefasst sehen sie Aspekte der modernen Führung, teilweise durch die Pandemie, beschleunigt.

  • Investitionen werden vorsichtiger getroffen werden, da die Lage unsicher und unbekannt ist.
  • Große Transformationen werden starten. Die Unsicherheit wird groß sein, wie der richtige Weg des Arbeitens sein wird.
  • Eigenverantwortung und Selbstmanagement der Mitarbeiter muss steigen.
  • Forderungen von Mitarbeitern werden sich ändern, viele stellen für sich die Weichen neu.
  • Führungskräfte müssen trotz Maßnahmen wie Home-Office präsent und ansprechbar sein.
  • Soziale Veränderungen – Social Distancing wird bleiben, durch vermehrtes Home-Office ebenfalls verstärkt.
  • Time-to-market noch schneller, hohe Agilität, Einfachheit/Pragmatismus/smarte Abkürzung trotz Compliance und Spielregeln.

Ein Teilnehmer fasste es treffend zusammen:

„Spagat zwischen mehr Anspruch an Selbstverantwortung und Flexibilität einerseits, mit steigender Arbeitsbelastung und Erreichen der Unternehmensziele andererseits.“

Welche Lösungen sehen Führungskräfte für sich, um die Herausforderungen zu bewältigen und welche Unterstützung brauchen sie?

Deutlich wird, dass wir uns in einer Transformation der Arbeitswelt befinden. Regeln werden neu aufgestellt, alte Prozesse erneuert und „Business-as-usual“ wird auf lange Sicht nicht mehr möglich sein. Was braucht es also, damit Führungskräfte in der Zukunft, diese Ungewissheit meistern?

Lösung 1: Sich selbst weiterentwickeln

Die Befragten sind sich einig, dass das nur gelingt, wenn sie sich selbst weiterentwickeln (85,87 %).

Doch wie können Sie sich effektiv, mit wenig Zeitaufwand pro Woche weiterentwickeln, sodass Sie aktuellen Herausforderungen mit Ruhe begegnen und trotz steigender Verantwortung und Aufgaben, mehr Zeit für sich haben?

Ein Coach und Sparringspartner, der genau weiß, wie es Ihnen geht, weil er Ihre Rolle selbst erlebt und gemeistert hat, der Ihnen reflektierend zur Seite steht und Sie zu Ihrer individuellen Lösung hinführt, der keine Spielchen spielt, sondern sagt, was ist, damit Sie klar und gestärkt in Ihrer Rolle wachsen.

Sie gehören zu den 85,87 %, die sich weiterentwickeln und wachsen möchten? Dann vereinbaren Sie gerne ein unverbindliches Erstgespräch für Führungskräfte oder informieren sich hier über Ihre Möglichkeiten.

Lösung 2: Sich mit Gleichgesinnten austauschen

Neben der eigenen Entwicklung wurde der Austausch mit Gleichgesinnten (59,78 %) als zweite wichtige Lösung genannt.

Übrigens ist der Austausch mit Gleichgesinnten auf Platz 4 der Herausforderungen im Führungsalltag. Hier gibt es scheinbar großen Bedarf nach Reflexion, Gesprächen auf Augenhöhe und gemeinsame Unterstützung.

Doch wie schaffen sie das, wenn gerade durch Home-Office der persönliche Austausch im Unternehmen limitiert ist?

Auch hier biete ich erfahrenen Führungskräften die Möglichkeit, sich mit einer handverlesenen Gruppe im vertrauensvollen Rahmen auszutauschen, natürlich mit Input und Moderation meinerseits. Die exklusive Gruppe „Leaders Lap“ gleichgesinnter Führungskräfte, die gemeinsam wächst und sich unterstützt. Hierbei achte ich besonders auf die Zusammensetzung, denn nur in der richtigen Dynamik können wir gemeinsam Berge versetzen.

Werden Sie Teil einer einzigartigen Gruppe, die gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft angeht. Hier finden Sie weitere Informationen und können einen Termin vereinbaren.

Lösung 3: Weiterziehen

Mit 29,35 % liegt der Arbeitgeberwechsel auf dem dritten Platz. Ein Warnsignal, dass Vorgesetzte alarmieren sollte. Sie wissen selbst, gute Mitarbeiter und Führungskräfte zu finden, wird immer schwieriger. Deshalb ist es elementar, die zu halten, die Sie haben.

Die meisten Unternehmen werden in der Zukunft mit Transformation und vielen Unbekannten zu kämpfen haben. Manche mehr und manche weniger, doch vermutlich wird kein Unternehmen einfach so durch den ganzen Prozess gleiten. Oft ist die Vorstellung, dass es in einem anderen Unternehmen einfach besser wird, nur eine Hoffnung, die sich für viele nicht bewahrheitet. Sollten Sie zu den knapp 30 % gehören, die den Arbeitgeber wechseln möchten, rate ich genau zu überlegen, warum Sie wechseln und ob das wirklich die beste Alternative ist.

Fazit

Es wird turbulent in den nächsten Jahren, sowohl für Unternehmen als auch für Führungskräfte und Mitarbeiter. Es werden die profitieren, die aktiv mit dem Wandel gehen, flexibel bleiben und Herausforderungen als Chancen sehen.

Es liegt in der Aufgabe des Unternehmens und der einzelnen Führungskraft die Fähigkeiten, die es dafür braucht zu entwickeln. Wie die Umfrage gezeigt hat, spielen persönliche Weiterentwicklung und ein starkes Netzwerk von Gleichgesinnten dabei eine entscheidende Rolle.

Wichtige Fragen werden sein:

  • Wie kann ich meine Mitarbeiter durch diesen Wandel führen, sodass sie motiviert bleiben und die Veränderung nicht blockieren?
  • Wie arbeiten Ihre Mitarbeiter eigenverantwortlicher?
  • Wie kann ich meine Vorgesetzten von der Dringlichkeit und dem Handlungsbedarf überzeugen?
  • Wie schaffe ich den Spagat zwischen Transformation und alltäglichen Aufgaben?
  • Wie können wir als gesamtes Unternehmen moderne Führung leben?
  • Wie schaffe ich es, mit der Ungewissheit der Zukunft zu führen und Mitarbeitern die Angst vor der Veränderung zu nehmen?
  • Wie finde ich heraus, was ich wirklich will? Damit ich nicht nur erfolgreich, sondern auch erfüllt bin?
  • Wir reduzieren wir die Fluktuation der neu rekrutierten Führungskräfte – insbesondere in den ersten Monaten?
  • Wie schaffen wir es – als Unternehmen – die klügsten und besten Köpfe zu binden, auch wenn der Wettbewerb ein großes Interesse an ihnen hat?
  • Wie fördern wir die Top-Talente ins Top-Management, so dass sie die Transformation maßgeblich voranbringen?

Wenn Ihnen die Antworten auf diese Fragen schwer fallen, ist ein individuelles Coaching oder der Austausch mit Gleichgesinnten im Leaders Lap, die Lösung. Vereinbaren Sie hier ein unverbindliches Erstgespräch für Führungskräfte.

Zum Schluss möchte ich mich noch bei allen Teilnehmern bedanken, die sich allesamt viel Zeit genommen haben, um ausführlich und authentisch zu antworten. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die glücklichen Gewinner des 1:1 Coachings und der Exemplare meines Buches “Herausforderungen im Führungsalltag” wurden bereits benachrichtigt. Herzlichen Glückwunsch!

Herzliche Grüße

Gudrun Happich

Gudrun Happich

Foto von Lukas von Pexels

Executive-Coach Gudrun Happich schreibt auch bei
CIO Magazine
Harvard Business Manager