Der Leistungsträger - Blog

Der Begriff der „nachhaltigen Unternehmensführung“ ist in aller Munde. Verinnerlicht allerdings haben ihn längst nicht alle Top-Führungskräfte. Noch immer steht der schnelle Gewinn allzu oft über langfristigen Zielen des nachhaltigen Bestands und Wachstums. Das wiederum kann fatale Folgen haben. In diesem Beitrag lesen Sie,

Von wegen nachhaltige Unternehmensführung – ein Negativbeispiel

Vor einigen Jahren habe ich einen bei Zeit Online erschienenen Artikel in meinen Social Media Kanälen geposted. Der Titel lautete „Führungsstil: Harte Schule“.

Wegen der großen Resonanz und weil mich das Thema auch heute wieder beschäftigt, möchte ich es auch hier im Blog nochmal aufgreifen. In dem Beitrag wird davon berichtet, dass in vielen Schweizer Unternehmen ein amerikanischer Führungsstil Einzug hält. Ich zitiere:

An den Unternehmensspitzen steht in der Schweiz eine Klasse von Managern und Spezialisten, die auf verschiedenen Kontinenten gearbeitet hat und sich in ihrem Lebens-, Sprach- und Denkstil ausschließlich an amerikanischen Vorbildern orientiert.

Das heißt, diese Manager sind angehalten, möglichst schnell möglichst hohe Gewinne einzufahren und ihre Mitarbeiter – ohnehin nur Rohstoffe – entsprechend autoritär zu führen und gegebenenfalls auszutauschen. Wer die Ziele nicht erreichen kann, ist schneller wieder gefeuert, als die Tinte auf dem Arbeitsvertrag getrocknet ist.

Wie Führungsstile der alten Schule Unternehmen schaden

Es dürfte kein Geheimnis sein, dass ich einen solchen Führungsstil für kontraproduktiv halte und daher auch denke, dass er gestrig und überholt ist. Weil ein entsprechender Führungsstil

  • Mitarbeiter in die innere Kündigung treibt,
  • kleine Sabotageakte begünstigt, die den Unternehmenszielen zuwiderlaufen,
  • „die Kreativität im Unternehmen ausknippst“, wie es ein Social Media Kommentator in der Diskussion so schön ausgedrückt hat und
  • nachhaltiges Denken schon im Keim erstickt.

Kurz gesagt: Eine nachhaltige Unternehmensführung, die als Teil der Corporate Responsibility natürlich auch die Interessen der eigenen Arbeitnehmer berücksichtigt, ist mit einem Führungsstil nach klassisch amerikanischem Vorbild nicht umsetzbar.

In Zeiten von akutem Fachkräftemangel quer durch die Branchen hinweg und den Ansprüchen, die die Generationen Y und Z an die moderne Arbeitswelt stellen, wirkt ein Führungsstil der alten Schule nicht nur unangenehm aus der Zeit gefallen, sondern wächst sich allmählich sogar zur existenziellen Bedrohung für das Überleben ganzer Unternehmen aus.

Eine nachhaltige Unternehmensführung braucht moderne Führungsprinzipien

Über kurz oder lang ist ein Wandel zur nachhaltigen Unternehmensführung für erfolgreiche Unternehmen in meinen Augen daher unabdingbar. Unternehmen, die nachhaltig über beständige Transformationsprozesse hinweg bestehen und wachsen möchten, können es sich schlicht nicht mehr leisten auf den schnellen Gewinn zu setzen. Erst in der Kombination aus werteorientierter Unternehmensführung und moderner Führung entstehen Strukturen, die ein Unternehmen nachhaltig in die Zukunft bringen können.

Fazit: Es wird Zeit umzusteuern

Dass das schnelle Geld Unternehmen in den Ruin treiben kann, ist kein Geheimnis. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass sich die junge Generation an Mitarbeitern und Führungskräften eine nachhaltige Unternehmensführung wünscht – und bereit ist Unternehmen, die diese nicht leben, den Rücken zu kehren. Wie also kommt es, dass – obwohl die negativen Konsequenzen eines harten Führungsstils nach amerikanischem Vorbild hinreichend bekannt und durch diverse Studien belegt sind, darüber hinaus überall von Nachhaltigkeit die Rede ist – ein Großteil der Unternehmen in der Schweiz, und natürlich nicht nur dort, doch immer wieder darauf setzt? Wenn Sie eine Idee haben, freue ich mich über Ihre Nachricht!

Herzliche Grüße

Gudrun Happich

Gudrun Happich

PS: Sie möchten sich am liebsten von modernen Führungsprinzipien leiten lassen und Ihr Unternehmen nachhaltig führen? Doch Ihre Vorgesetzten spielen einfach nicht mit? Dann kontaktieren Sie mich unter info@galileo-institut.de. Gemeinsam finden wir einen für Sie gangbaren Weg, der es Ihnen erlaubt, Ihren Prinzipien treu zu bleiben.

Bildquelle: fauxels / pexels

Executive-Coach Gudrun Happich schreibt auch bei
CIO Magazine
Harvard Business Manager