Der Leistungsträger - Blog

Dieser Eintrag ist Teil 3 von 4 aus der Blogreihe Live aus dem Führungskräftecoaching

Im vierten Teil der Reihe „Live aus dem Führungskräftecoaching“ habe ich Ihnen einige der Verhaltensweisen vorgestellt, mit denen sich Leistungsträger immer wieder selbst aus dem Rennen schießen. Diese Führungspersönlichkeiten sind sehr engagiert, aber meist keine besonders guten Politiker oder Windmacher. Ein typisches Zitat: „Ich möchte gesehen werden, entdeckt werden … ohne dafür einen Tanz zu machen.“

In der Folge erhalten sie für ihre hervorragenden Leistungen oft nicht die Anerkennung und Wertschätzung, die sie verdienen. Gleichzeitig sind die Leistungsträger meist sehr perfektionistisch und neigen dazu mit ihren Kräften Raubbau zu betreiben. Das führt dazu, dass sie sich oft in einen Teufelskreis aus Frustration, Überforderung und noch mehr Leistung manövrieren, der schließlich in einem starken Ohnmachtsgefühl endet.

Was geschieht, wenn der Leistungsträger in dieser unguten Situation und diesem Tunnelblick verharrt?

Als Executive Coach kenne ich unzählige Beispiele von überaus qualifizierten, fähigen Führungskräften, denen genau das passiert ist.

Je länger sie den Teufelskreis nicht verlassen haben, desto isolierter und hilfloser haben sie sich gefühlt. Ratschläge von wohlmeinenden Kollegen wurden in den Wind geschossen („bloß keine Schwäche zeigen“). Das Frust-Gefühl „trotz aller größter Anstrengung komme ich keinen Millimeter vorwärts“ wurde immer größer. Die häufigsten Konsequenzen: der Leistungsträger wird krank; er kündigt und geht z.B. zur Konkurrenz; es schleichen sich immer mehr Fehler in seine Arbeit ein, er wird auf eine andere Position strafversetzt.

Alle drei Szenarien bedeuten für das Unternehmen einen wirtschaftlichen Schaden – schließlich sind die Leistungsträger eigentlich die Säulen des Unternehmens. Für die Führungskraft ist die Kündigungsoption noch die attraktivste – aber es besteht das Risiko, dass sich auch beim neuen Arbeitgeber die Dinge wiederholen.

Die richtige Lösung kann deshalb nur lauten, an den eigenen Verhaltensweisen zu arbeiten.

Ich habe in vielen Executive Coachings erlebt, wie Führungskräfte mit großem Erfolg neue Spielregeln lernten – und sich dabei trotzdem selbst treu blieben. In den folgenden Beiträgen aus der Reihe „Live aus dem Führungskräftecoaching“ stelle ich Ihnen einige Strategien und Praxisbeispiele vor, mit denen Leistungsträger mehr Gehör finden können.

Herzliche Grüße

Gudrun Happich

Gudrun Happich

Executive-Coach Gudrun Happich schreibt auch bei
CIO Magazine
Harvard Business Manager