Der Leistungsträger - Blog

Goldene Zeiten für Leistungsträger?

Im Handelsblatt las ich einen Artikel über den „angestellten Selbstständigen“, der die alte Forderung nach dem „Unternehmer im Unternehmen“ weiterspinnt: Demnach wird es zukünftig noch mehr Projektarbeit geben, und Wissensspezialisten sind dann eher externe Berater als interne Mitarbeiter. Die Strukturen in Unternehmen ändern sich dahingehend, dass in den Unternehmen ein schlankes mittleres Management entsteht, das das interne Wissen mit dem externen Know-how geschickt verknüpft. So wird einerseits Erfahrung und Konstanz gesichert, andererseits für die notwenige Innovationsgeschwindigkeit gesorgt, die ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein wird.

Für die Unternehmen hat das natürlich auch Folgen, was die Personalpolitik betrifft: Sie müssen etwas zu bieten haben, um die guten Leute, also diejenigen, die tatsächlich unternehmerisch denken, für das Management zu gewinnen und langfristig zu halten. Und darüber hinaus wird es höchste Eisenbahn, angefangen bei der Unternehmensleitung bis hin zu den kompetenten „Fachspezialisten“ die Fähigkeit des unternehmerischen Denkens und Handelns im Unternehmen zu etablieren.

Und das ist nun tatsächlich die Chance für die echten Leistungsträger: Denn das Unternehmen der nahen Zukunft ist definitiv keine soziale Hängematte mehr. Wer nicht spätestens jetzt damit anfängt, sich als Unternehmer im Unternehmen zu sehen, Verantwortung für sich, sein Unternehmen und seine Entwicklung zu übernehmen, wird früher oder später am Ende der Kette hängen und für wenig Entlohnung viel ackern und Dinge nur noch „abarbeiten“. Das mag sich hart und ungerecht anhören, doch da bin ich ganz klar: Es ist nicht Aufgabe des Unternehmens, für den Statuserhalt des Einzelnen zu sorgen, sondern Aufgabe des Einzelnen, den Gesamterhalt des Unternehmens zu ermöglichen.

Mit anderen Worten: Diejenigen, die etwas bewegen, gestalten und mit individuellen Leistungen überzeugen wollen, werden endlich belohnt! Als Leistungsträger ist man es bereits gewohnt, sehr viel Verantwortung zu übernehmen und im Sinne des Ganzen mitzudenken und sich zu engagieren.

In Unternehmen, die diese Lektion verstanden haben, werden Sie in Zukunft weniger „Bremsen“ zu befürchten haben – Sie sollten dann eher darauf achten, Ihre Energien gezielt und fokussiert einzusetzen, sonst schlägt die Burnout-Falle gnadenlos zu.

Executive-Coach Gudrun Happich schreibt auch bei
CIO Magazine
Harvard Business Manager